Kirche St. Vitus Unterglauheim (Foto: VG Höchstädt)
Kirche St. Vitus Unterglauheim (Foto: VG Höchstädt)
Unterglauheim; Kirche St. Vitus

In Kaisheimer Urkunden wird Unterglauheim 1255 und 1271 erstmals als Ort genannt. Bereits in sehr früher Zeit bestand hier eine Kapelle. Die 1736 gebaute Kirche wurde 1921 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Die neue Kirche hatte eine neugotische Ausstattung mit Hochaltar und zwei Seitenaltären, Kommunionbank und einer Kanzel. In dieser armen Zeit wurde an der Bausubstanz sehr gespart, so dass später immer wieder Reparaturen nötig waren, um die Stabilität der Kirche zu gewährleisten. Inzwischen stützen außen Betonpfeiler das Mauerwerk. Der Kirchturm hat eine Höhe von 35 Meter.

Wegen der schlechten Bausubstanz wurde Anfang der sechziger Jahre eine Innenrenovierung notwendig. Die gotischen Rippen im Altarraum fielen zum Teil herunter und mussten ganz entfernt werden. Im Langschiff wurde eine Holzdecke eingezogen, so dass auch die Gemälde der acht Seligkeiten am Torbogen verschwanden.

Unter dem Eindruck des II. Vatikanischen Konzils wurde von 1962 bis 1965 der ganze Altarraum neu gestaltet. Die Kanzel und die Kommunionbank wurden entfernt, ebenso der Hochaltar und die Seitenaltäre. Geblieben sind an den Seitenaltären die Marien- und die Herz-Jesu-Figur. Im Chorraum wurde Frau Hilda Sandner beauftragt, die Glasfenster neu zu gestalten. Neu angeschafft wurden ebenso ein großer Volksaltar aus Stein, ein Ambo, ein freistehendes Bronzekreuz und der Tabernakel.

Im Laufe der Jahre verrußte der weiße Anstrich der Kirche mehr und mehr und bei der Bevölkerung wurde der Wunsch immer größer, der Kirche wieder mehr eine etwas heimeligere Atmosphäre zu geben. So wurde eine Neugestaltung und Innenrenovierung von 1996 – 1997 durchgeführt.

Für die Neugestaltung der Kirche ergaben sich 2 Schwerpunkte. Durch die dominanten Glasfenster im Chorraum waren zwei Farben bereits vorgegeben: Rot und Blau. Wir fanden dazu den aktuellen Bezug zu unserer Gemeinde. Ende letzten Jahrhunderts brannte ein Großteil des Dorfes ab. Zum anderen haben wir auf dem Salmannsberg die Pumpstation für die Rieswasserversorgung. Feuer und Wasser sollten deshalb in der Neugestaltung der Kirche eine Rolle spielen.

Nach der Neugestaltung und Innenrenovierung finden wir auf der Empore an der Südseite das brennende Dorf dargestellt. Das Element Feuer zieht sich dann entlang des weißen Bandes nach vorne und führt hin zur Darstellung des brennenden Dornbusches am Chorbogen.

An der Nordseite wird das Element Wasser dargestellt. Auf der Darstellung der Empore sehen wir wie das Wasser entspringt, dann – wie auch die Donau – eine Zeitlang unterirdisch fließt und nicht mehr zu sehen ist, schließlich wie eine Spirale nach oben gepumpt wird und sich dann wieder am weißen Band entlang nach vorne zieht und zu dem Bild am linken Chorbogen hinführt, das die Stelle aus dem Alten Testament darstellt, in der Mose mit seinem Stab Wasser aus dem Felsen schlägt.

Wasser und Feuer treffen dann am Chorbogen zusammen. Wenn Wasser im Licht der Sonne gebrochen wird, entstehen die wunderschönen Farben des Regenbogens, die links oben am Chorbogen zu sehen sind. In der Mitte über dem Chorbogen steht in hebräischer Goldschrift das Wort JAHWE, der Name Gottes, der bedeutet: “Ich bin da“. Diesen Namen hat Gott dem Mose aus dem Feuer des brennenden Dornbusches mitgeteilt.

Über der Figur des hl. Vitus steht ein bunter Hahn auf einer Bibel. Er erinnert uns an das Wort Jesu, das er vor seinem Leiden und Sterben zu Petrus sagte: „In dieser Nacht, noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Der Hahn ist aber auch ein Symbol, das zu unserem Kirchenpatron, dem hl. Vitus gehört. Über das Leben dieses jugendlichen Märtyrers ist wenig bekannt. Er wurde nur sieben Jahre alt, nach anderen Überlieferungen war er vierzehn Jahre, als er der Christenverfolgung zum Opfer fiel. Vitus wurde im Jahre 304 n. Chr. in einen Kessel mit siedendem Öl geworfen.

Im Jahr 2005 erhielt die Kirche im Rahmen der Sanierung des Südgiebels eine neue Kirchentür.

Auch die innere Tür wurde erneuert. Schwester Nicole Oblinger (OSF) von den Dillinger Franziskanerinnen, die aus Unterglauheim stammt, hat die Gestaltung übernommen.

Die Tür nimmt im oberen Drittel die goldene Scheibe des Tabernakels auf und erinnert durch die Inschrift an das Wort Jesu: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Joh 16, 6).

Von Mai bis August 2006 wurden der Turm und das restliche Kirchenschiff außen renoviert. Der Turm erhielt neue Zifferblätter.

Im Jahr 2011 wurde in die Kirche eine neue Orgel vom Orgelbauer Georg Weishaupt aus Westendorf installiert. Die neue Orgel von Unterglauheim wurde als OPUS 42 angefertigt und verfügt über 17 klingende Register.

Insgesamt 956 Pfeifen, davon sind:

828 Labialpfeifen aus einer ZinnBleilegierung, 72 Holzpfeifen und 56 Zungenpfeifen.

Die größte Pfeife ist mit einer Körperlänge von ca. 2,40 m das tiefe C des Registers Principal 8’. Die kleinste Pfeife das g3 vom Register Quinte 11/3’ mit einer Körperlänge von ca. 17 mm.

Seit 2018 ist in der Kirche ein digitaler Kirchenführer installiert.

Dieser kann mit einen QR-Scanner mit einem iphone bzw. Smartphone abgerufen werden.

Kath. Pfarrkirche St. Vitus Unterglauheim
Hauptstraße 54
89434 Blindheim, OT Unterglauheim

Pfarreiengemeinschaft Blindheim
Hauptstraße 54
89434 Blindheim, OT Unterglauheim
Tel.: 09074 1357
Internet: https://pgblindheim.de

Öffnungszeiten Pfarrbüro:
Dienstag, Mittwoch und Freitag von 10:00 – 12:00 Uhr
Donnerstag von 16:00 – 18:00 Uhr

Den aktuellen Gottesdienstanzeiger für die Kirche St. Martin in Blindheim finden Sie unter https://pgblindheim.de/gottesdienstanzeiger/.