Kategorie Kirchen – Informationen

Turmkapelle (Foto: Gemeinde Finningen)
Turmkapelle (Foto: Gemeinde Finningen)
Turmkapelle

Von der frühgotischen Chorturmkirche aus dem 13./14. Jahrhundert blieb der Turm erhalten und in dessen Untergeschoss der Chor. Der Raum wird nun als Tauf- und Beichtkapelle genutzt.

Die Turmkapelle befindet sich im nördlichen Teil der Kirche.

Ölbergkapelle (Foto: Gemeinde Finningen)
Ölbergkapelle (Foto: Gemeinde Finningen)
Ölbergkapelle

Zur Zeit der Barockisierung wurde bei der Kirche St. Martin ein Ölberg errichtet. Wahrscheinlich lieferte der Bildhauer Johann Peter Schefferle aus Lauingen 1732 dazu die Figuren. Ein Grabmal aus Kalkstein am Ölberg für Joachim Ernst Tröger, der Oberstleutnant der königlich preußischen Truppen im Anhalt-Dessauischen Regiment war und in der Schlacht bei Höchstädt am 20. März 1703 gefallein ist, erinnert auch an den Spanischen Erbfolgekrieg. Im Jahre 2007 wurde der Ölberg bis auf das Grabmal eingehend renoviert.

Spitalkirche Höchstädt (Foto: STUDIO-E. GmbH; Fotograf Florian Imberger)
Spitalkirche Höchstädt (Foto: STUDIO-E. GmbH; Fotograf Florian Imberger)
Höchstädt, Spital und Spitalkirche
Spitalkirche

Die Spitalkirche wurde unter dem Baumeister Leonhard Grieneisen, Burglengenfeld, erbaut in den Jahren 1590 bis 1602.

1594 wurde sie mit Altar, Kanzel und Gestühl ausgestattet. Ihre Glocke (54 cm Durchmesser, 43 cm Höhe)  stammt aus dem Jahr 1672 und wurde vom Glockengießer Michael Sigmund Arnold, Neuburg, versehen mit der Hl. Anna, ursprünglich für St. Salvator gefertigt.

Ende des 17. Jahrhunderts erhielt die Spitalkirche ein Gemälde der 17 Nothelfer. 1747 wurde vom Bildhauer Johann Michael Fischer, Dillingen, ein „Christus im Kerker“ und eine „Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes“ gefertigt. Der Choraltar stammt vom Altarbaumeister Dominikus Bergmüller, Türkheim, und ist aus dem Jahr 1757. Das Altarblatt wurde gemalt von Vitus Felix Rigl, Dillingen, und mit Gold und Silber gefasst vom Maler Johann Geiger, Elchingen. 1764 erhielt die Kirche einen Tabernakel mit Kruzifix und Pyramiden vom Bildhauer Johann Michael Fischer, Dillingen; die Fassarbeiten wurden vom Maler Johann Geiger, nun Höchstädt, ausgeführt. 1775 wurde eine Auferstehungsfigur von einem Bildhauer in Dillingen, gefasst von Johann Geiger, Höchstädt, in die Kirche verbracht.

Bei der 1863 erfolgten Renovierung des Kircheninneren wurde der Rokoko-Choraltar entfernt und ersetzt durch Altäre im byzantinischen Stil, entworfen von Ignaz Eber, Augsburg, Faßarbeiten von Andreas Schreiner, Höchstädt. Die Altarfiguren der Erzapostel Petrus und Paulus im Nazarenerstil stammen vom Bildhauer Johann Riedmüller.

Das ehemalige Altarbild von 1863 ist erhalten und zeigt die Sendung des Hl. Geistes, gefertigt wurde es von Ferdinand Wagner, Augsburg.

1958 wurde die Spitalkirche renoviert.

Spital

Der zweigeschossige Giebelbau mit einer reichgegliederten Fassade und einer Hausmadonna stammt aus dem 17. Jahrhundert, heute befindet sich dort die Buchhandlung Steckeler. Aus dem ehemaligen Spitalverwalterhaus wird 1842 eine Mädchenschule.

Das Höchstädter Spital hat eine 600jährige Geschichte.

Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Foto: STUDIO-E. GmbH; Fotograf Florian Imberger)
Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Foto: STUDIO-E. GmbH; Fotograf Florian Imberger)
Höchstädt, Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Die Baugeschichte der Pfarrkirche ist nur unvollständig bekannt, zwei Abschnitte sind allerdings zu unterscheiden:

Ein älterer Bau bestand wahrscheinlich bereits um 1320, 1361 wurde dieser ummauert. 1382 findet sich eine erstmalige Nennung der „Pfarrkirche, gelegen in der neuen Stadt“ zu Höchstädt.

Die heutige Pfarrkirche wurde errichtet während des 15. Jahrhunderts, ihre Fertigstellung und Ausstattung zog sich bis ins 16. Jahrhundert hin. Nach einer Überlieferung befand sich an Außenmauer folgende Inschrift: „Dieses unser lieben Frauen Gotteshaus ist muthmaslich zu bauen angefangen worden Anno 1442.“ Der Chor stammt von 1498, das Langhaus wurde 1523 vollendet und ist heute mit Sakramentshaus, Taufstein (beides 15. Jh.), Kanzel (17. Jh.) ausgestattet.

Bei der Kirche handelt es sich um einen spätgotischen Bau. Es zeigen sich Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen mit der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt in Donauwörth (dortiger Baubeginn 1444), Baumeister war dort zunächst der Stadtbaumeister Hans Knöbel (Knebel), Donauwörth. Möglicherweise entwarf dieser auch die Höchstädter Baupläne.

Die Kirche hat eine dreischiffige spätgotische Halle mit eingezogenem, geschlossenem Chor. Das Mittelschiff ist stark überhöht.

Von der ursprünglichen Ausstattung hat sich nur wenig erhalten, so beispielsweise die Chorfresken, das gotische Sakramentshäuschen, die gotischen Steinportale, ein Taufstein aus dem 15. Jahrhundert, eine spätgotische Wallfahrtsmadonna und ein Kruzifix, aus der Zeit um 1510/20. Vieles der spätgotischen Einrichtung wurde 1555 durch einen Bildersturm auf Befehl von Pfalzgraf Ottheinrich vernichtet. Ihre hohe Qualität ist noch erkennbar an der erhaltenen ursprünglichen Ausstattung.Die allmähliche Neuausstattung der Kirche begann nach dem 30-jährigen Krieg, während der Rekatholisierung der Bürger.

1680/81 wurden Dach, Dachstuhl und Mauern, angeleitet durch Pfarrer Baurschmid, renoviert. Danach wurden schrittweise Kanzel, Orgel, Hauptaltar, Nebenaltäre, Gestühle u.a. beschafft (ca. 1680 bis 1760: Kanzel, Hochaltar, Nebenaltäre). Während dieser Restaurierung wurde das Kircheninnere barockisiert.

Eine Erneuerung des großen Bildnisses der Jungfrau Maria an der Außenseite der Kirche Richtung Marktplatz wurde zweimal veranlasst: 1640 gestiftet durch Wolfgang Jakob Ungelter von Deisenhausen, 1680 gestiftet durch seinen gleichnamigen Sohn. 1749 bekam die Kirche ein neues Chorgestühl und 1760 einen neuen Tabernakel. Eine Totenglocke wurde 1720 vom Glockengießer Franz Kern, Augsburg, (49,5cm Durchmesser, 43cm Höhe) gefertigt. Die Loretoglocke mit der Madonna von Loreto auf dem Dach ihres von Engeln getragenen Hauses, wurde 1761 geschaffen durch Franziskus Blasiis, Rom (35 cm Durchmesser, 30 cm Höhe). 1925 erhält die Pfarrkirche sechs neue Glocken, gegossen von den Brüdern Radler, Lauingen.

1904 wurde die Kirche, 1962 der Kirchturm renoviert.

Kirche St. Michael Lutzingen (Foto: VG Höchstädt)
Kirche St. Michael Lutzingen (Foto: VG Höchstädt)

Lutzingen, Kirche St. Michael

Die Pfarrei Lutzingen reicht bis ins hohe Mittelalter zurück. In einer Urkunde ausgestellt vom Augsburger Bischof Hartmann, dem letzten Sproß des Dillinger Grafengeschlechts, am 21. Juli 1264, tritt der Pfarrer Conrad von Lutzingen als Zeuge auf. Der Kirchensatz der Pfarrei Lutzingen gehörte wohl ursprünglich den staufischen Königen und kam später über die Edelherren von Lobenhausen im Jagsttal, Nachkommen der Grafen im Maulachgau, vor 1298 an die Grafen von Hohenlohe. Von ihnen gelangte er an die Herren von Bach, die ihm 1329 das Zisterzienserinnen Kloster Zimmern im Ries schenkten, das er bis zur Reformation besaß.

Auch das Patrozinium St. Michael weist auf ein hohes Alter der Pfarrei hin, und die Vermutung liegt nahe, dass sich in Lutzingen genauso wie im nahen Bergheim (ebenfalls St. Michael als Kirchenpatron) Reichsgut befand, dessen Rest, ein Hof und 6 Huben, aus staufischem Besitz durch die Konradinische Erbschaft in bayerischen Besitz überging.

Kirche aus dem 17. Jahrhundert

(Foto: Ute Kornmann-Höß)

Die Lutzinger Pfarrkirche ist in den Jahren 1677 bis 1680 von dem Baumeister Georg Dauner von Bissingen im Kesseltal gebaut worden. Sie fällt durch die doppelgeschossige Anordnung der Fenster auf, welche wohl darauf zurückzuführen ist, dass das Langhaus der Kirche in den Jahren 1766 bis 1768 erhöht und um ein Joch nach Westen verlängert wurde. Die Bauleitung hatte Maurermeister Simon Rottmüller aus Höchstädt. Der Innenraum besticht durch die Lichtfülle, und den eleganten Stuck (1767), der wohl dem Lutzinger Meister Bartholomäus Hoiss zuzuschreiben ist. Prunkstück des Gotteshauses ist das große, in warmen Farbtönen gehaltene Deckengemälde, das sich über die gesamte Deckenfläche erstreckt und dem bekannten Lauinger Maler Johann Anwander zuzuschreiben ist. Auf ihm ist St. Michael als mächtiger, himmelweisender Schutzgeist der Gerechten beim Vollzug des letzten Gerichts dargestellt.

Die Lutzinger Landkirche ist, wenn man Namen und Herkunft der Handwerker und Künstler überprüft, ein Musterbeispiel für das hohe Leistungsvermögen des bodenständigen Kunstschaffens der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Die Bügelkrone im Lutzinger Wappen erinnert daran, dass zur Stauferzeit hier königlicher Besitz war, weist aber zugleich auf das segensreiche Wirken des Lutzinger Pfarrherrn Martin Königsdorfer hin, den Bruder des letzten Abtes von Hl. Kreuz in Donauwörth Cölestin Königsdorfer. Pfarrer Königsdorfer war am 20. Oktober 1752 zu Flozheim bei Monheim geboren, übernahm 1795 die Pfarrei Lutzingen, versah ab 1803 die Kämmererwürde und von 1820 an das Dekanatsamt im Kapitel Höchstädt. Bereits ein Jahr nach seiner Resignation starb er am 7. März 1835 in Lutzingen. Anerkennung verdient seine schriftstellerische Tätigkeit. Er gab zahlreiche, populär gehaltene chetische Schriften heraus, die z. T. mehrere Auflagen erlebten. Der berühmte Bistumshistoriker Anton von Steichele berichtet über ihn: „Er war ein frommer, eifriger, einsichtsvoller Mann, eine Zierde im Klerus des Bistums Augsburg.“

Text: Anton Michael Seitz

Kirchenrenovierung in Lutzingen 2005 – 2006

Von Mai 2005 bis Februar 2006 wurde die Pfarrkirche St. Michael renoviert. Notwendig wurde dies, weil die Außenfassade eines neuen Anstrichs bedurfte. Zusätzlich wurden bei der Untersuchung des Dachstuhls schwere Schäden durch eindringendes Regenwasser festgestellt. Unter anderem war der Mauerbalken, auf dem der Dachstuhl aufsitzt, auf beiden Seiten des Langhauses fast auf der ganzen Länge morsch. Auch das wertvolle Deckenfresko (Maß: 7 x 18 m) im Langhaus hatte sich gelockert und musste durchgreifend gesichert werden. Dazu war 10 Monate ein Stützgerüst im Innenraum notwendig. Diesen Kraftakt meisterte die Lutzinger Pfarrgemeinde mit großzügigen Geldspenden und viel Eigenleistung. Nun steht die Kirche mit rosafarbener Fassade wieder als schmuckes Bethaus im Dorf.

Text: Stefan Schretle